ANWENDUNGSGESTALTUNG
Virtuelle Sammlungen
Wenn ein Gestaltungselement über WebDAV in eine Domino-Datenbank eingefügt wird, erstellt Domino Sammlungselemente, um alle Sammlungen in der Containment-Hierarchie der eingefügten Dateien darzustellen. Diese Sammlungselemente beinhalten Eigenschaften für die Sammlung und stellen Sammlungen dar, die leer sind oder zu einem späteren Zeitpunkt leer werden können (das heißt keine Elemente enthalten). Eine Sammlung kann jedoch vorhanden sein, ohne dass sie durch ein Sammlungselement dargestellt wird. Dies kann geschehen, wenn Elemente unter Verwendung des Designer Clients erstellt oder umbenannt werden. In diesem Fall wird die Sammlung als virtuelle Sammlung bezeichnet. Eine virtuelle Sammlung ist vorhanden, wenn ein Gestaltungselement den Namen einer Sammlung in seinem Pfadnamen angibt, jedoch kein Sammlungselement für die Sammlung vorhanden ist. Wenn beispielsweise die Gestaltungssammlung für eine Datenbank eine Bildressource mit dem Namen "images/logo.gif", jedoch kein Sammlungselement mit dem Namen "images" enthält, ist "images" eine virtuelle Sammlung.
Virtuelle Sammlungen verhalten sich im Wesentlichen genauso wie nicht-virtuelle Sammlungen, mit folgenden Ausnahmen:
Wenn Sie über einen WebDAV-Client auf eine Datenbank zugreifen, erstellen Sie zunächst eine Verbindung vom Client zu einer Datenbank auf einem angegebenen Server. Beispiel: In Windows-Explorer für Windows 2000 erstellen Sie eine "Netzwerkumgebung". Um die Datenbank zu bestimmen, geben Sie eine URL ein, die den Hostnamen der Website und den Datenbanknamen nennt, und hängen die Zeichenfolge "$files" an das Ende des Pfades an, um dem Server mitzuteilen, dass es sich hierbei um eine WebDAV-Anforderung handelt. Um beispielsweise die Datenbank mit dem Namen "Verkauf.nsf" als Webordner vom Windows-Explorer aus zu öffnen, geben Sie folgenden Pfad ein:
http://Servername/Verkauf.nsf$files
Sobald Sie eine Datenbank einem WebDAV-Client zugeordnet haben, können Sie die Oberfläche des WebDAV-Clients verwenden, um die Datenbank zu durchsuchen und Elemente in der Datenbank auszuwählen und zu öffnen.
Um den Inhalt einer Ressource in einer Datenbank von einem Web-Browser aus unter Verwendung einer URL anzuzeigen, hängen Sie den Namen der Ressource (den Wert des damit verknüpften Feldes "$TITLE") an den Ordnernamen an. Beispiel:
http://Servername/Verkauf.nsf$files/images/logo.gif
Hinweis Sie können Microsoft Internet Explorer nicht verwenden, um auf eine WebDAV-Datenbank zuzugreifen, die sich in einem Unterverzeichnis des Data-Verzeichnisses eines Domino-Servers befindet. Verwenden Sie stattdessen den Windows-Explorer.
Nachdem Sie eine Verbindung zu einer Domino-Datenbank unter Verwendung eines WebDAV-Clients hergestellt haben, können Sie eine Ressource öffnen, bearbeiten und zurück in die Datenbank speichern. Sie können auch ein Element hinzufügen, das Sie unter Verwendung eines Fremdanbieter-Editors für die Datenbank erstellt haben.
Achtung WebDAV-Clients behalten Betriebssystemattribute, wie beispielsweise den Status "Nur Lesen", nicht bei. Wenn Sie beispielsweise eine HTML-Seite erstellen und Sie mit dem Flag "Nur Lesen" in Windows versehen, behält die Seite den Status "Nur Lesen" nicht bei, wenn Sie sie zu einer Datenbank hinzufügen und in Designer anzeigen.
Namenskonflikte vermeiden und lösen
WebDAV benötigt einen eindeutigen Namen für jede Ressource. Da eine Domino-Datenbank mehrere Elemente mit demselben Wert im Feld "$TITLE" enthalten kann, besteht die Möglichkeit, dass Namenskonflikte auftreten. Ein Namenskonflikt kann beispielsweise auftreten, wenn zwei Autoren an verschiedenen Repliken derselben Datenbank arbeiten und beide ein neues Element mit demselben Namen erstellen. Wenn die Datenbanken repliziert werden, enthält jede Replik zwei verschiedene Gestaltungselemente mit demselben Wert für "$TITLE".
Hinweis Das Sperren von Gestaltungen verhindert nicht, dass Namenskonflikte auftreten, da in Domino die Dokument-ID und nicht der Name eines Dokuments zum Sperren verwendet wird.
Domino behandelt Namenskonflikte, indem die Namen der miteinander in Konflikt stehenden Elemente unter Verwendung des Formats "Name(Dokument-ID).ext" dynamisch mit der Dokument-ID des Elements ergänzt werden. Der Server verwendet dieses Format, um jedes der an einem Namenskonflikt beteiligten Elemente eindeutig zu identifizieren, benennt jedoch die Elemente in der Datenbank nicht um. Wenn Sie diese Benennungskonvention sehen, während Sie mit einem WebDAV-Client arbeiten, sollten Sie versuchen, den Konflikt zu lösen, um Probleme zu vermeiden. Sie können den Windows-Explorer oder einen anderen WebDAV-Client verwenden, um eine oder mehrere der miteinander in Konflikt stehenden Ressourcen umzubenennen. Wenn der Namenskonflikt auf diese Weise behoben wird, wird der Name der anderen betroffenen Ressource wieder zurück in die nicht mit einem Zusatz versehene Form des Namens in "$TITLE" verwandelt. Sie müssen möglicherweise die WebDAV-Client-Ansicht aktualisieren, um die Änderungen zu sehen. Sie können den Namen eines Elements auch im Designer Client ändern.
Wenn sich ein Namenskonflikt auf ein Sammlungselement bezieht, wird das Sammlungselement wie oben beschrieben mit einem Zusatz versehen. Wenn die Sammlung jedoch Elemente enthält, wird eine nicht mit einem Zusatz versehene virtuelle Sammlung verwendet, um den Inhalt der Sammlung aufzunehmen. Bei der Anzeige von einem WebDAV-Client aus werden dann sowohl eine mit einem Namenszusatz versehene Sammlung, die keine Elemente enthält, als auch eine Sammlung ohne Zusatz angezeigt, die alle Elemente der Sammlung enthält. Sammlungen, deren Name mit einem Zusatz versehen ist, können nicht als Ziel von Verschieben- oder Kopiervorgängen dienen. Darüber hinaus können Sie keine Elemente in Sammlungen erstellen, deren Name mit einem Zusatz versehen ist; das heißt, solche Sammlungen sind immer leer. Sie können jedoch eine Sammlung mit einem mit Zusatz versehenen Namen umbenennen oder löschen, um den Namenskonflikt zu lösen. Beim Löschen einer Sammlung mit einem mit Zusatz versehenen Namen wird nur das Sammlungselement gelöscht, das an dem Namenskonflikt beteiligt ist. Es werden keine Elemente gelöscht, die in der virtuellen Sammlung mit dem nicht mit Zusatz versehenen Namen enthalten sind.
Hinweis Aus all dem ergibt sich, dass bei der Benennung von Gestaltungselementen Namen vermieden werden sollten, die dem Namensstil mit Zusatz ("Name(Dokument-ID).ext)" entsprechen, wobei die Dokument-ID die ASCII-Darstellung einer achtstelligen Hexadezimalzahl ist. Während Domino-Server nicht zulässt, dass Sie ein Gestaltungselement von einem WebDAV-Client aus mit einem Namen erstellen oder benennen, der mit einem mit Zusatz versehenen Namen verwechselt werden könnte, ist dies im Designer Client möglich.
Siehe auch