ANWENDUNGSMANAGEMENT


Eigenschaften, die die Datenbankleistung verbessern
Mit richtig eingestellten Datenbankeigenschaften können Sie die Leistung einer aktiven Datenbank verbessern. Wenn Sie leistungsbeeinflussende Eigenschaften auf vielen Datenbanken oder auf einer großen aktiven Datenbank einstellen, können Sie auch die Serverleistung verbessern. Außerdem kann die Datenbankgröße auch durch einige dieser Eigenschaftsparameter reduziert werden.

Viele dieser Eigenschaften setzen Kenntnisse der Anwendungsentwicklung voraus. Datenbankentwickler legen diese Eigenschaften häufig beim Erstellen von Datenbanken fest.

Bilder nach den Dokumenten anzeigen

Wenn Sie Dokumente, die Grafiken enthalten, unmittelbar anzeigen möchten, wählen Sie im Register "Allgemein" die Datenbankeigenschaft "Bilder nach dem Laden anzeigen". Die Benutzer von IBM® Lotus® Notes® können den Text dann lesen, während die Grafiken geladen werden. Wenn Sie keine Bilder nach dem Text laden, lädt Notes die Grafiken in der Reihenfolge, in der sie in einem Dokument angezeigt werden. Wenn eine Grafik zuerst angezeigt wird, wird sie zunächst geladen. Erst danach wird der Text angezeigt. Bei großen Grafiken oder langsamen Verbindungen kann der Bildaufbau des Dokuments aufgrund des Ladens von Grafiken in der vorgegebenen Reihenfolge langsamer sein.

Diese Einstellung wird nur verwendet, wenn Sie zur Datenbankansicht Notes verwenden. Die Web-Browsereinstellungen steuern die Ansicht von Grafiken für Web-Browser-Benutzer.

Tipp Die Benutzer können im Abschnitt "Erweitert" eines Arbeitsumgebungsdokuments auch die Option "Bilder laden: Nach Anforderung" auswählen, um Grafiken nur dann anzuzeigen, wenn die Benutzer darauf klicken. Weitere Informationen finden Sie in der Lotus Notes-Hilfe.

Verwendung von gespeicherten Masken vermeiden

Um zu gewährleisten, dass ein Dokument immer richtig angezeigt wird, können Sie die Maske zusammen mit dem Dokument speichern. Allerdings belegt das Speichern einer Maske mit einem Dokument Arbeitsspeicher und unter Umständen sogar 20mal mehr Festplattenspeicher. Wenn Sie System- und Festplattenspeicher sparen möchten, sollten Sie keine gespeicherten Masken verwenden. Insbesondere dann nicht, wenn die Benutzer beim Lesen von Dokumenten Probleme mit der Systemleistung haben. Um die Verwendung gespeicherter Masken zu verhindern, deaktivieren Sie die allgemeine Datenbankeigenschaft "Gespeicherte Masken in dieser Datenbank zulassen". Stellen Sie vor dem Verhindern der Verwendung gespeicherter Masken sicher, dass Sie die Funktionsweise dieser Gestaltungsfunktion und die Verwendungsweise durch die Datenbank verstanden haben.

Keine Ungelesen-Markierungen verwalten

Die Verwaltung von Ungelesen-Markierungen in einer Datenbank benötigt Systemressourcen und kann die Datenbankleistung erheblich verlangsamen. Bei einigen Datenbanken sind Ungelesen-Markierungen nicht sinnvoll, beispielsweise bei Referenzdatenbanken, wie die mit IBM® Lotus® Domino(TM) mitgelieferte Hilfedatenbank, bei Administrationsdatenbanken, wie das Domino-Verzeichnis, oder bei Datenbanken, die ständig aktualisiert werden, wie die Protokolldatei (LOG.NSF). Ziehen Sie bei diesen Datenbanktypen das Deaktivieren der Ungelesen-Markierungen in Erwägung. Um Ungelesen-Markierungen zu deaktivieren, wählen Sie die Datenbankeigenschaft "Keine Ungelesen-Markierungen verwalten".

Hinweis Mit der Gestaltung von Ansichten, in denen keine Ungelesen-Markierungen angezeigt werden, wird die Datenbankleistung nicht verbessert, da diese weiterhin verwaltet, aber nicht angezeigt werden.

Wenn Sie die Eigenschaft "Ungelesen-Markierungen verwalten" aktivieren oder deaktivieren, müssen Sie die Datenbank komprimieren, damit die Einstellung wirksam wird. Beim Komprimieren wird in diesem Fall eine vorübergehende Kopie der Datenbank erstellt. Auf Ihrem System muss also der dafür erforderliche Festplattenspeicher vorhanden sein.

Tipp Sie können auch die Server-Task "Compact" mit dem Argument -u bzw. -U ausführen, um diese Eigenschaft zu aktivieren bzw. zu deaktivieren und die Datenbank zu komprimieren.

Dokumenttabellen zur Ansichtsaktualisierung mit Masken verknüpfen

Beim Aktualisieren einer Ansicht verweist Domino auf Tabellen mit Dokumentinformationen. Diese Tabellen sind in der Datenbank gespeichert. Domino durchsucht während der Aktualisierung und dem Neuaufbau von Ansichten jede Tabelle nach Dokumenten, die in der aktualisierten Ansicht angezeigt werden. Wenn Sie Ansichten effizienter aktualisieren möchten, wählen Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Dokumententabelle in Ansichten optimieren". Durch diese Eigenschaft werden Tabellen mit den Masken verknüpft, die von den Dokumenten in den Tabellen verwendet werden. Domino durchsucht dann während der Aktualisierung einer Ansicht nur die Tabellen, die mit den Masken verknüpft sind, die von den Dokumenten in der aktualisierten Ansicht verwendet werden. Dadurch wird die Leistung der Aktualisierung von Ansichten erheblich gesteigert, insbesondere das Aktualisieren kleiner Ansichten in großen Datenbanken, beispielsweise die Ansicht "Verbindungen" im Domino-Verzeichnis.

Diese Eigenschaft ist nur für Ansichten wirksam, bei denen "Form=" Teil der Auswahlkriterien ist. Durch die Verknüpfung von Tabellen/Masken wird die Leistung minimal reduziert. Wenn Sie jedoch kleine Ansichten in großen Datenbanken aktualisieren, wird dieser Nachteil wieder ausgeglichen.

Wenn Sie die Eigenschaft "Dokumententabelle in Ansichten optimieren" aktivieren oder deaktivieren, müssen Sie die Datenbank komprimieren, damit die Einstellung wirksam wird. Beim Komprimieren wird in diesem Fall eine vorübergehende Kopie der Datenbank erstellt. Auf Ihrem System muss also der dafür erforderliche Festplattenspeicher vorhanden sein.

Tipp Sie können auch die Server-Task "Compact" mit dem Argument -F bzw. -f ausführen, um diese Eigenschaft zu aktivieren bzw. zu deaktivieren und die Datenbank zu komprimieren.

Überschreiben von gelöschten Daten verhindern

Wenn Daten aus Datenbanken gelöscht werden, überschreibt Domino die gelöschten Daten auf dem Datenträger standardmäßig mit einem Muster. Durch dieses Muster wird ein nicht berechtigter Benutzer daran gehindert, ein Dienstprogramm für den Zugriff auf die Daten zu verwenden. Dieses Überschreiben erfordert Festplattenzugriffe und kann die Datenbankleistung beeinträchtigen.

In den folgenden Fällen ist das Überschreiben von gelöschten Daten angemessen:


Wenn Sie das Überschreiben von gelöschten Daten verhindern möchten, wählen Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Freien Platz nicht überschreiben".

Dokumenteigenschaft "Zugriff in Datei" nicht verwalten

Die InfoBox "Eigenschaften: Dokument" enthält die Eigenschaft "Zugriff in Datei", die das Datum anzeigt, an dem ein Dokument zuletzt geändert oder gelesen wurde. Durch die Datenbankeigenschaft "LastAccessed-Eigenschaft beibehalten" wird gesteuert, ob das Feld "Zugriff in Datei" aktualisiert wird, wenn es sich bei dem letzten Dokumentzugriff um einen Lesezugriff handelte. Wenn Sie die Eigenschaft "Zugriff in Datei" für Lesezugriff beibehalten, führt dies zu Festplattenzugriffen, die andernfalls nicht auftreten würde.

Die Datenbankeigenschaft "LastAccessed-Eigenschaft beibehalten" ist standardmäßig nicht ausgewählt, d. h. die Eigenschaft "Zugriff in Datei" wird nicht aktualisiert, wenn es sich bei dem letzten Dokumentzugriff um einen Lesezugriff handelte. Sie wird nur dann aktualisiert, wenn beim letzten Zugriff ein Dokument bearbeitet wurde. Ändern Sie die Vorgabe, indem Sie "LastAccessed-Eigenschaft beibehalten" auswählen.

Sie sollten "LastAccessed-Eigenschaft beibehalten" wählen, wenn Sie das Archivierwerkzeug verwenden, das in der InfoBox "Eigenschaften: Anwendung" verfügbar ist, um Dokumente basierend auf der Anzahl von Tagen der Inaktivität zu löschen.

Spezielle Antworthierarchie-Informationen deaktivieren

Jedes Dokument speichert standardmäßig Informationen, durch die es mit einem übergeordneten Dokument oder einem Antwortdokument verknüpft wird. Nur die @Funktionen @AllChildren und @AllDescendants, die in der Ansichtsauswahl und in Replizierformeln verwendet werden, verwenden diese gespeicherten Informationen. Das Verwalten dieser Informationen hat eine erhebliche negative Auswirkung auf die Datenbankleistung.

Wenn Sie die Datenbankleistung verbessern möchten, deaktivieren Sie die Antworthierarchie-Informationen in den Datenbanken, die diese @Funktionen nicht verwenden, indem Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Spezielle Antworthierarchie nicht unterstützen" auswählen.

Das Deaktivieren der Antworthierarchie-Informationen hat keinerlei Auswirkung auf Ansichten und Replizierformeln, die die Informationen hierarchisch anzeigen, ohne "@AllChildren" und "@AllDescendants" zu verwenden.

Mit der Deaktivierung der Antworthierarchieinformationen wird NotesDocument.Responses auf 0 Dokumente gesetzt. Die Eigenschaft "Responses" sowohl von Lotus Notes als auch von Java gibt eine leere Objektgruppe zurück.

Wenn Sie die Eigenschaft "Spezielle Antworthierarchie nicht unterstützen" aktivieren oder deaktivieren, müssen Sie die Datenbank komprimieren, damit die Einstellung wirksam wird. Beim Komprimieren wird in diesem Fall eine vorübergehende Kopie der Datenbank erstellt. Auf Ihrem System muss also der dafür erforderliche Festplattenspeicher vorhanden sein.

Tipp Sie können auch die Server-Task "Compact" mit dem Argument -h bzw. -H ausführen, um diese Eigenschaft zu aktivieren bzw. zu deaktivieren und die Datenbank zu komprimieren.

Transaktionsprotokollierung deaktivieren

Mit der Transaktionsprotokollierung werden alle an der Datenbank vorgenommenen Änderungen erfasst und in ein Transaktionsprotokoll geschrieben. Die protokollierten Transaktionen werden dann stapelweise auf die Festplatte geschrieben, entweder wenn Ressourcen verfügbar sind oder nach Plan. Durch die Deaktivierung des Transaktionsprotokolls kann die Datenbankleistung verbessert werden.

Überwachung von Schlagzeilen nicht zulassen

Benutzer können die Überwachung von Schlagzeilen einrichten, damit die Datenbank automatisch auf Informationen hin überwacht wird, die für sie von Interesse sind. Diese Art der Datenbanküberwachung beeinträchtigt die Leistung, vor allem, wenn viele Benutzer diese Möglichkeit nutzen. Wenn Sie nicht zulassen möchten, dass Benutzer eine Datenbank überwachen, wählen Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Überwachung von Schlagzeilen nicht zulassen".

Administratoren können auch den Abschnitt "Sicherheit" eines Serverdokuments im Domino-Verzeichnis verwenden, um die Überwachung von Schlagzeilen auf Serverebene zu steuern.

Mehr Felder in einer Datenbank zulassen

Sie können die Anzahl der Felder in einer Datenbank erhöhen, indem Sie die erweiterte Datenbankeigenschaft "Mehr Felder in der Datenbank zulassen" aktivieren. Die Datenbank darf dann maximal 23.000 Felder enthalten.

Für eine Datenbank, für die diese Option nicht ausgewählt ist, darf die Gesamtlänge aller Feldnamen 64 KB nicht überschreiten, was einen Datenbankgrenzwert von ungefähr 3000 Feldern zur Folge hat.

LZ1-Komprimierung für Anhänge verwenden

In IBM® Lotus® Domino(TM) Designer Version 6 und höher können Sie angeben, dass Anhänge mit dem neuen LZ1-Algorithmus anstatt mit dem Huffman-Algorithmus komprimiert werden sollen. Da die LZ1-Komprimierung schnell und effizient erfolgt, ist sie der Huffman-Methode vorzuziehen. Wenn Sie jedoch in einer Umgebung arbeiten, in der verschiedene Versionen von Client- und Serversoftware verwendet werden (z. B. ein Lotus Domino Designer 6-Client und ein R5-Server) und Sie diese Option wählen, werden Anhänge automatisch mit der Huffman-Methode auf dem Server neu komprimiert. Beachten Sie, dass sich eine erneute Komprimierung auf die Leistung auswirkt. Verwenden Sie für eine optimale Leistung LZ1 in Umgebungen, in denen überwiegend Domino 6 oder höher eingesetzt wird.

Größe von $UpdatedBy-Feldern reduzieren

Jedes Dokument enthält ein $UpdatedBy-Feld, das standardmäßig den Namen des Benutzers oder Servers speichert, der ein Dokument in einer Arbeitssitzung bearbeitet. Wenn ein vollständiges Bearbeitungsprotokoll gespeichert wird, wird Speicherplatz belegt und die Aktualisierung von Ansichten sowie die Replizierung verlangsamt. Um Speicherplatz einzusparen und die Datenbankleistung zu verbessern, verwenden Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Einträge in $UpdatedBy-Felder begrenzen". Hier können Sie die Anzahl Einträge angeben, die das $UpdatedBy-Feld enthalten darf. Wenn das $UpdatedBy-Feld diesen Wert erreicht, wird der älteste Eintrag entfernt, um Platz für den aktuellsten Eintrag zu schaffen.

Größe von $Revisions-Feldern reduzieren

Jedes Dokument enthält ein $Revisions-Feld, das standardmäßig das Datum und die Uhrzeit aller Arbeitssitzungen speichert, in denen Dokumente bearbeitet werden. Domino verwendet dieses Feld, um die Replizierungs- oder Speicherkonflikte zu lösen, die auftreten, wenn zwei Benutzer zwischen zwei Replizierungen dasselbe Dokument auf einer Replik oder auf unterschiedlichen Repliken bearbeiten.

Das $Revisions-Feld speichert standardmäßig ein Protokoll von bis zu 500 Bearbeitungssitzungen, von denen jede 8 Byte Speicherplatz benötigt. Im Laufe der Zeit können die $Revisions-Felder sehr groß werden und viel Speicherplatz belegen und so die Aktualisierung von Ansichten und die Replizierung verlangsamen. Um Speicherplatz einzusparen und die Datenbankleistung zu verbessern, verwenden Sie im Register "Erweitert" die Datenbankeigenschaft "Einträge in $Revisions-Felder begrenzen". Hier geben Sie die Anzahl Einträge an, die das $Revisions-Feld enthalten darf. Wenn das $Revisions-Feld diesen Wert erreicht, wird der älteste Eintrag entfernt, um Platz für den aktuellsten Eintrag zu schaffen.

Sie sollten die Einträge in den $Revisions-Feldern einer Datenbank begrenzen, die die folgenden Eigenschaften hat:


Die empfohlene Obergrenze beträgt 10 Einträge im $Revisions-Feld. Wenn Sie einen Wert unter 10 festlegen, besteht die Gefahr erhöhter Replizier- und Speicherkonflikte.

Ablaufzeit für wiederherstellbare Löschungen angeben

Wenn "Wiederherstellbare Löschungen zulassen" aktiviert ist, bleiben zum Löschen markierte Dokumente für einen angegebenen Zeitraum in der Datenbank gespeichert, bevor sie gelöscht werden. Im Register "Erweitert" der InfoBox "Eigenschaften: Anwendung" können Sie die Anzahl der Stunden angeben, die Dokumente gespeichert bleiben, bevor sie aus der Datenbank gelöscht werden.

Weitere Informationen zu wiederherstellbaren Löschungen finden Sie unter "Eine Ansicht für wiederherstellbare Löschungen hinzufügen". Weitere Informationen zum Wiederherstellen eines gelöschten Dokuments finden Sie unter der Funktion "@UndeleteDocument".

Protokoll für Antwortthreads unterstützen

Diese Option gibt es ab Version 8. Wenn "Protokoll für Antwortthreads unterstützen" ausgewählt ist, enthalten Dokumente in der Datenbank Felder mit zusätzlichen Informationen, mit deren Hilfe sie in einer Dokument-Antworthierarchie sortiert werden können.

Hinweis Die Auswahl dieser Option wirkt sich nicht auf bereits vorhandene Dokumente aus. Vorhandene Threads werden nicht als solche identifiziert oder gerendert. Die Funktion bezieht nur neue Threads ein. Dies gilt auch dann, wenn eine neue Replik oder Kopie von einer Datenbank mit vorhandenen Threads erstellt wird. Nur bei neuen Dokumenten werden die Thread-Zugehörigkeit und ein Platz in der Hierarchie bestimmt.

Einfache Suche nicht zulassen

Diese Option gibt es ab Version 8. Wenn "Einfache Suche nicht zulassen" ausgewählt ist, wird DbSearch deaktiviert. Mit dieser Option kann der Administrator Suchabfragen in umfangreichen Datenbanken verhindern, wenn das Erstellen neuer Ansichten oder eines Volltextindex nicht erwünscht ist. Ist diese Option ausgewählt, gibt der DbSearch-Code einen Fehler zurück.

Siehe auch