Altenpflege: Sachlichkeit statt Verunsicherung
PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband, Landesverband Bremen fordert transparente Prüfverfahren und klare Berichte

„Über 90 % aller ambulant und stationär versorgten pflegebedürftigen Menschen in Deutschland und in Bremen werden gut versorgt – das zeigt auch der aktuelle Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen, MDS“, sagt Wolfgang Luz, Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Meldungen, wie sie unter anderem die „Bild“-Zeitung am Wochenende veröffentlicht hatte, haben sich inzwischen als vollkommen überzogen herausgestellt. Die Zeitung hatte berichtet, zahlreiche pflegebedürftige Menschen in Heimen seien unzureichend versorgt. „Dies ist zum Glück eindeutig falsch“, sagt Luz. „Es ist aber sehr bedauerlich, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen durch derart verzerrte Meldungen verunsichert wurden.“

Für die Zukunft spricht sich der Landesverband, dem in Bremen 62 stationäre Einrichtungen für ältere Menschen und 22 ambulante Pflegedienste sowie Selbsthilfeorganisationen der Betroffenen angeschlossen sind, für transparente Prüf- und Berichtsverfahren aus. „Angehörige und Pflegebedürftige haben ein Recht darauf, sich über Pflegedienste und Heime zu informieren“, sagt Luz. „Das liegt auch im Interesse aller Anbieter, die gute Pflege leisten.“

Allerdings warnt der Verband davor, die Prüfberichte des medizinischen Dienstes der Krankenkassen in ihrer heutigen Form zu veröffentlichen: „Die Texte sind oft für Laien unverständlich, sie würden mehr Verwirrung stiften als helfen“, fürchtet Luz. Zudem fordert der Landesverband, dass Prüfanforderungen und Prüfverfahren nicht allein der Definitionsmacht des MDK unterstehen. „Alle in der Pflege tätigen Akteure und vor allem die Perspektive der Pflegebedürftigen als Nutzerinnen und Nutzer müssen in das Verfahren einbezogen werden“, so Luz.