Frauenberatung bei Las(s)t Los
Vor 15 Jahren wurde das Frauenzentrum Las(s)t Los gegründet. Der etwas sperrige Name hat seine Bedeutung. „Wir ermutigen Frauen, ihre Last loszulassen“, sagt Mitarbeiterin Christa Bruhns. Im Zentrum des Vereins Solidarische Hilfe werden Frauen in Sachen Arbeitslosengeld und Unterhalt beraten. Die Mitarbeiterinnen haben aber auch ein offenes Ohr für Probleme bei der Kindererziehung oder bei Trennungs- und Scheidungsproblemen.
Das Frauenzentrum liegt in der Thedinghauser Straße in Bremens Neustadt. Der Standort ist damals bewusst gewählt worden. „Zu uns kommen viele Frauen aus sozial benachteiligten Stadtteilen wie Huchting, Kattenturm oder Woltmershausen“, sagt Bruhns. Der erste Kontakt entsteht häufig, wenn eine Frau Arbeitslosengeld beantragen oder gegen einen Bescheid Widerspruch einlegen will. „Wir informieren die Frauen, was ihnen zusteht, und unterstützen sie auch, indem wir sie zum Beispiel bei Ämtergängen begleiten“, so Bruhns. Zumeist haben die Frauen aber nicht nur finanzielle Probleme. Partnerschaftskonflikte, Gewalterfahrungen, Fragen zur beruflichen Neuorientierung sind oft weitere Themen. Vielfach wird nach den Gesprächen auch an das Jugendamt oder auch an andere professionelle Beratungsstellen weiterverwiesen. Die insgesamt fünf Beraterinnen arbeiten vorwiegend ehrenamtlich, nur Sabine Birkenstock ist als ABM-Kraft hauptamtlich beschäftigt. Rund 2500 telefonische und persönliche Beratungen werden von dem Team pro Jahr geleistet.
Regelmäßig trifft sich im Frauenzentrum eine Selbsthilfegruppe für sexuell missbrauchte Frauen. Für ausländische Frauen gibt es ein Angebot, das Deutsch- und Computerunterricht mit sportlichen Angeboten und Bewerbungstraining verbindet.
Komplett männerfrei ist das Frauenzentrum nicht. „Wenn eine Frau es wünscht, dass wir auch mit ihrem Mann reden, dann tun wir das hier im Zentrum“, so Bruhns.
Frauenzentrum Las(s)t Los der Solidarischen Hilfe
Thedinghauser Straße 10
28201 Bremen